Fritz Jakob Leutenberg hatte die Gewohnheit, die Pflanzen in seinem Garten wachsen zu lassen. Selten griff er in die Natur ein. Dies bewirkte einen starken Bewuchs und auch, dass Pflanzen dichtgedrängt auf engem Raum um ihren Platz kämpften. Alle strebten zum Licht, alle versuchten, sich zu behaupten und sich nicht von anderen Pflanzen überwachsen zu lassen. Jedes Jahr kamen Blumen im Garten zum Vorschein, wuchsen, blühten, vergingen und verschwanden wieder, um im nächsten Jahr wieder zu erscheinen.
Leutenberg hat diese Vielfalt von Pflanzen in seinem Garten stets gerne gesehen. In einem Werk aus dem Jahr 2003 hat er einige dieser Pflanzen festgehalten. Zu sehen sind in der Mitte des Bildes und oben gelbe Narzissen, die sehr zahlreich im Garten vorkamen. Des Weiteren fallen in der rechten Bildhälfte weiße Schneeglöckchen auf, die für den Beginn eines jeden Jahres stehen. In der linken Bildhälfte sind mittig Krokusse zu sehen, darunter Tulpen, die ebenfalls jedes Jahr aufs Neue im Garten zu sehen waren. Rechts unten sind Vögel zu erkennen, die sich auf einem Meisenknödel niedergelassen haben und hieraus Nahrung picken. Mittig fällt eine rosa Magnolienblüte auf.
Leutenberg gab dem Werk einen martialisch anmutenden Namen: "Die Brutalität des Seins".